Sonntag, 29. Januar 2012

Ein Ausflug zum Strand :)

Um genauer zu sein nach "Mamallapuram" - Ja, ich habe auch ewig gebraucht um es aussprechen zu können bzw. mir den Namen behalten zu können. :D
Das sollte man aber auf jeden Fall!
Dieses kleine Örtchen, etwa 2 Busstunden südlich von Chennai gelegen beherbergt nicht nur einen wahnsinnige Vielfalt an alten Steinfresken, sondern liegt auch noch direkt am Meer :)
Es war zwar bis jetzt erst das 2. Mal, dass ich in Indien überhaupt am Meer war, aber diesesmal war es weniger schmutzig und weniger überfüllt.
Baden ist an solchn Stränden für aber doch eher problematisch, da man entweder wie die Inder vollbekleidet ins Wasser gehen kann oder riskiert im Bikini den unzähligen wolllüstigen Blicken der Inder ausgesetzt zu sein! 

wenige Menschen, dafür aber umso mehr solcher Bötchen am Strand

die Inder wie immer in voller Montur im Wasser ;)




Bevor es aber zum Strand ging, besahen wir uns erst einmal die, zum Unesco-Weltkulturerbe gehörenden Sandstein Tempel und Reliefs.
Fast an jedem Felsen gab es irgendwo eine Szenerie aus einer der vielen Sagen des Hinduismuses zu bewundern.


in den Fels gemeiselte mythische Figuren & Götter


Oder auch Elefanten...
...in Lebensgröße 



Über Mamallapuram thront der Leuchtturm, von welchem aus man zum einen den Strand sehen kann. Zum anderen hat man eine Blick auf die Läden, Souvenirshops, Steinmetz-Werkstätten und vor allem Touristen. 
Abgesehen von den vielen weißen Alt-Hippies und Alternativen tummelen sich hier auch unzählige indische Touristen, die man in besonders geballter Form an "Krishna´s Butter Ball" findet, einem beliebten Postkartenmotiv.
Hierbei handelt es sich um einen goßen Steinbrocken, der scheinbar jeden Moment umkippend auf dem Felsen balanciert:

"Krishna´s Butter Ball"
liebe Grüße aus dem sonnig-heißen Indien :)

Freitag, 20. Januar 2012

Happy Pongal 2012 :)


Das Seminar endete glücklicher Weise so, dass ich rechtzeitig am 15. Januar wieder in Viralimalai war - pünktlich zu Pongal! :)


der überkochende Reistopf als Mandala
 

Pongal ist das Erntedankfest der Tamilen und ist eigentlich DAS Fest hier in Tamil Nadu, denn an diesem Tag beginnt nach dem tamilischen Kalender das neue Jahr. Dies wird dann gebührend gefeiert indem Tags zuvor das ganze Haus geputzt wird und manchmal auch die alten Töpfe weggeschmissen werden, denn dann wird am Festtag in neuen Töpfen Pongal gekocht. Diese Süßspeise ist vergleichbar mit Milchreis, welcher dann noch mit Cashew-Nüssen und indischen Gewürzen verfeinert wird. Beim Überkochen der Milch wird dann laut PONGAL,PONGAL gerufen ;)

All dies soll den Reichtum & Überfluss, den die beendete Ernte mit sich bringt, symbolisieren.


Aber wie so vieles in Indien, ist auch dieses Fest für alle Sinne:

Zum einen schmeckt Pongal seeeehr lecker, zum anderen kann man aber auch überall vor den Eingängen der Häuser farbenprächtige Mandalas oder "kolams" sehen.

Als ich morgens um 05.30 Uhr in Viralimalai ankam, waren schon die ersten Familien dabei ein kolam vor ihr Haus zu streuen. Einige machen es noch vor Sonnenaufgang, andere mit dem Sonnenaufgang um anschließend Pongal zu zubereiten.
Sonya beim Farbenstreuen

Die Mandalas werden nicht gemalt, sondern mit einem Pulver "frei Hand" gestreut

Die Mandalas in unserem Hof


Lang, lang ists her...


...seit dem letzten Eintrag, aber ich fange jetzt einfach mal mit den jüngsten Ereignissen an und der Rest folgt dann so nach und nach ;)

In den ersten beiden Januarwochen war ich mit noch etwa 25 anderen deutschen Indienfreiwilligen in Bangalore auf dem Zwischenseminar. Dort hatten wir dann die Gelegenheit uns über Projekte auszutauschen und endlich mal wieder deutsch zu reden und vor allen Dingen deutsch zu LACHEN!
Was die Inder witzig finden, ist eben doch etwas ganz anderes…
Was natürlich bei einem Treffen so vieler junger Menschen nicht fehlen darf ist das Feiern ;) Sprich eines Abends sind wir alle Mann auf 4 Rikshas verteilt nach Bangalore in die „City“ gefahren, haben dabei noch versucht die uns bescheißenden Rikshafahrer zu bescheißen und einfach so viele Menschen wie möglich in eine zu bekommen.
Bis wir dann alle in einer Bar zusammen saßen, hatten die ersten schon wieder einen Club in der Nähe ausgemacht, der sogar für Mädels kostenlos sein sollte – für Jungs allerdings 700 Rupees!
Also ging es als nächstes da hin. War an sich auch ganz gut, zumindest bis 23.30 Uhr, denn dann ging das Licht an, die Musik aus und der „Staff“ lotste uns zum Ausgang.
Eigentlich unvorstellbar, dass es in einer Stadt wie Bangalore, in der die unschädliche Dezibel Zahl sogar um das Doppelte überschritten wird, auf so etwas wie Lärmbelästigung und Nachtruhe Rücksicht genommen wird :D

Aber alles in Allem, war es ein echt gutes & wichtiges Seminar, an einem Tag hatten wir sogar die Möglichkeit einen ehemaligen Straßenjungen zu treffen, welcher uns bei einer Tour über den Wochenmarkt in Bangalore „seine Stellen“ zeigte, an welchen er früher bettelte, schlief & lebte.


Außerdem hat mich die Reise nach Bangalore um ein Erlebnis reicher gemacht: Zug fahren in Indien -und NEIN, ich musste nicht auf dem Dach mitfahren! ;)
Zugfahren ist eigentlich wirklich komfortabel, vor allem wenn man „Sleeper-Class“ bucht und dann in der Nacht auf einer Pritsche Schlafen kann. Leider hab ich es versäumt Bilder zu machen, aber man kann es sich in etwa so vorstellen, dass sich in einer Kabine jeweils 2 Sitzpritschen mit Rückenlehne gegenüber stehen. Diese kann man nach oben klappen, sodass dann jemand auf der Sitzfläche und über ihm jemand auf der eigentlichen „Rückenlehne“ schlafen kann ;)
Aber auch bei Tag ist die Zugfahrt ein Erlebnis, denn man sieht unheimlich viel von der Landschaft! :)